Die Kißlegger Narrenhäser wurden allesamt von Jürgen Hohl und Elisabeth Ersepke entworfen. Als Vorlagen dienten historische Überlieferungen (die Kißlegger Narrenfiguren sind schließlich alle historisch belegt), Vorgaben der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) und natürlich viel Sachverstand und Phantasie der beiden „Narrenfiguren-Designer“ Herrn Hohl und Frau Ersepke.

Viele der heute noch getragenen Häser stammen aus den Anfangszeiten der Zunft und werden trotz, teils hoher Beanspruchung und oft widrigen Witterungsverhältnissen bei den Umzügen, von ihren Trägern gepflegt und gehegt. Sie werden in vielen Narrenfamilien über Jahre hinweg getragen und weitervererbt. Schon Monate vor der Fasnet hörte man bis in die neunziger Jahre aus der kleinen Nähstube von Frau Brasser in der Herrenstraße das unaufhörliche Rattern ihrer Nähmaschine. Wer erinnert sich nicht gerne daran wie die Vorfreude auf das neue Hudelhäs von Anprobe zu Anprobe stieg. Den Moment, als man das komplette neue Hudelhäs vollständig anprobieren konnte um es dann beim ersten Umzug stolz auf der Straße präsentieren zu können, verbinden viele Kißlegger Narren mit einer wunderschönen und unvergesslichen Erinnerung.

Heute werden die Häser von Hudelmale und Reitenderle von den Schneiderinnen Frau Barth und Frau Sauter genäht. Das Gundholdehäs wird von der Damenschneiderin Frau Schnetz für jede Trägerin individuell und nach Maß angefertigt. Hierzu hat die Zunft speziell für die gestickten Blumenornamente im Rokkokorahmen eine Stickmaschine angeschafft.

Waren früher im Besonderen die Hudelhäser vom Schnitt her eher großzügiger geschnitten, so dass eine Kleidergröße mehr oder weniger des Trägers unproblematisch waren, so werden heute die Wünsche der Träger z. B. nach zusätzlichen Hosen- und Jackentaschen, bequemen Bundhöhen usw. größtmöglich versucht zu erfüllen – natürlich immer im Rahmen der Vorgaben der ursprünglichen Entwürfe.

Frau Birgitt Müller – Tochter vom ersten Zunftmeister Hermann Scholz – erinnert sich heute noch höchst amüsiert über die Passform ihres Hudelmalehäs‘: „Bei meinem Hudelmale war die Hose so groß, dass sie mir bis unter die Arme ging. Das war aber nebensächlich, denn wichtig war, dass man ein Hudelmale hatte und dabei war“.

Jürgen Hohl im Kißlegger Zunftratshäs und die Schneiderin Maria Amman mit dem ersten Reitenderle.

 

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