Die Fasnetspiele waren bereits im 19.Jahrhundert Höhepunkte der Kißlegger Fasnet. Sie wurden unter Mitwirkung der ganzen Bevölkerung mit großem persönlichem und materiellem Einsatz von einer Narrengesellschaft „Eintracht“ organisiert und durchgeführt und waren weitum beliebt und bekannt. Es waren meist Lustspiele, manchmal aber auch blutrünstige "Trauerspiele" aus der Historie oder den Sagen. Zum ältesten nachweisbaren Spiel von 1844 heißt es in den Alt-Wangener Erinnerungen:

„Am Fasnetmontag den 19. Februar 1844 kam in Kißlegg eine Maskerade mit dem Titel ‚Die sieben Schwaben am Spieße‘ zur Aufführung, wobei aber leider nur sechs Schwaben und ein Schweizer zugegen waren.“

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts fand fast jedes Jahr ein Fasnetspiel statt, z.B:

1875: Die Braut von Montebello
1876: Wilhelm Tell
1877: Die unheilvolle Einquartierung zu Scherbenhausen
1878: Der Franzosenlärm zu Plempelhorn
1880: Landgraf Hans der Wilde
1881: Saladin
1882: Pechvere
1890: S’Schwarzblättle
1899: Prinz Leonis

Das letzte Spiel mit dem Titel General Bombenelement oder die Garnison Zappelburg wurde am Sonntag den 14. und am Montag den 15. Februar 1904 aufgeführt.

Auch im Jahr 2012 hat das Gründungsmitglied und Dux-Bembo Ordensträger Manfred Schuwerk, der seit einigen Jahren auf den Philippinen lebt, extra ein auf das diesjährige Kißlegger Fasnetsmotto „Kißlegg von oben - eis’r Flecka hebt ab“ abgestimmtes Fasnetspiel geschrieben. Unter der bewährten Leitung von Dr. Bernd Frey kommt das diesjährige Fasnetspiel „Schorrabauers Flugmaschine“ am Gumpala Dunschtig, 7. Februar um 19:00 Uhr vor dem Kißlegger Rathaus zur Aufführung. Es handelt von einem Kißlegger Original - dem Schorrabauer - einem großen „Erfinder“: Von ihm stammen Erfindungen wie eine automatische Mausefalle und ein Helikopter: Dazu plante er den Umbau eines Heuwenders… Diese wie auch einige weitere Erfindungen wurden allerdings beim Patentamt „ad acta“ gelegt, seine Mausefallen beispielsweise scheinen funktioniert zu haben. Bei ihm gab es immer eine Lösung…

Im Traum „inspirieren“ den Schorrabauer berühmte Erfinder von Flugapparaturen, wie z.B. der fliegende Pater Pfarrer Caspar Mohr von Schussenried (1575-1625), Albrecht Berblinger (1770 - 1829), der „Schneider von Ulm“, Leonardo da Vinci (1452 - 1519) und schließlich Graf Ferdinand von Zeppelin (1838 - 1917).

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