Reitenderle

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Historisches Vorbild für unser Reitenderle ist die frühere Bewohnerin unseres Neuen Schlosses, Salome von Schönau, genannt ab 1560 das „schwäbisch Reit-Enderle“. Schönau (siehe Wappen) ist der Name eines alten elsässischen Adelsgeschlechtes mit gleichnamigem Stammhaus am Rhein. Ihre Ursprünge hat die Familie von Schönau im Elsass, bei Schlettstadt. Im 16. Jahr-hundert kam sie auch zu Besitz im Allgäu. Salome von Schönau dürfte um 1500 geboren sein. Durch ihre Ehe mit Ferdinand von Freiberg kam sie – vermutlich Ende der 1530er Jahre – nach Kißlegg. Aus dieser Ehe ging eine Tochter namens Helena von Freiberg hervor, die als Erbin der Herrschaft Kißlegg mit 14 Jahren an den Grafen Gabriel von Hohenems verheiratet wurde, einen Neffen des Medici-Papstes Pius IV. Nach dem Tod des Ferdinand von Freiberg heiratete Salome von Schönau den Junker Reinhart (Humpis) von Ratzenried. Insgesamt war sie mit 3 Männern vermählt, die sie alle überlebte.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Salome von Schönau zum Gesprächsthema des südwestdeutschen Adels. Ihre kühnen Reitkünste verschafften ihr Eingang in die Zimmersche Chronik, die einen detaillierten Einblick in das adlige Leben des 16. Jahrhunderts bietet.

Das Reitenderle kam 1970 als bisher letzte Figur zur „Narrenzunft Kißlegger Hudelmale“. Der Hennin (Spitzhut mit Schleier) sowie die angedeuteten Burgzinnen an der Maskenhaube weisen auf die adlige Gestalt der Salome von Schönau hin. Als Fasnachtsfigur 1970 durch Jürgen Hohl zu neuem Leben erwacht, trägt sie Reiterstiefel mit rot-gelben Stulpen und eine blaue Reithose. Viele kleine Schellen an rot-gelben Borten zieren den blauen Kittel des Reitenderle, ebenso wie die Haube: Diese fasst ein freundlich lächelndes Damengesicht (entworfen und geschnitzt von Klaus Demeter, Bad Wurzach) ein. In seiner Rechten trägt das Reitenderle ein Handpferdchen (früher ein Steckenpferdchen) mit sich. Zum Häs werden Reiterstiefel aus Leder und weiße Handschuhe getragen. Obwohl diese Figur ursprünglich als Einzelfigur angedacht war, sieht man heute, neben den in Kißlegg dominierenden Hudelmale, auch eine beachtliche Schar von Reitenderle „durch den Flecken jucken“. Das Häs wurde 2016 in Zusammenarbeit mit Jürgen Hohl überarbeitet und am 11.11.2016 der Öffentlichkeit präsentiert.

Erwähnenswert ist, dass Klaus Demeter die Reitenderle-Maske auch an die Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten ver-kauft hat (rechts Bild eines „roten Plätzlers“). Ganz vereinzelt sieht man auch heute noch Plätzler mit Reitenderle-Masken.

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